Golf in Deutschland vor der Marktbereinigung?

Vom „Boom“ nun bald zu Gloom & Doom?

Die eher kurze Euphorie anlässlich des Zustroms von Corona-Golfern während Pandemie ist inzwischen restlos verflogen. Auf Deutschlands Golfanlagen redet niemand mehr vom (angeblichen) „Boom“. Statt dessen macht sich Untergangs-Stimmung breit. 

Alle (!) Golflagen stecken in der Zweckmühle zwischen der Explosion von Betriebskosten, die in ihren Dimensionen weit über das allgemeine Inflations-Niveau hinausgeht und der schwindenden Kaufkraft, die bei Normalverdienern zu Einschränkungen auch beim Golf-Konsum (Mitgliedschaften, Spielrechte, Greenfees, etc.) führt.

Was tun bei steigenden Kosten und schrumpfenden Umsatzerlösen? „Rezepte“ gibt es dafür nicht. “Notfallpläne“ haben nur wenige Golfanlagen. Etliche Clubs und Betreiber denken vielmehr ganz konkret an einen „Exit“.

Interessant: Mehr Golfanlagen als sonst um diese Zeit werden momentan zum Verkauf angeboten. Ob es bei den aufgerufenen Preisen tatsächlich zum Verkauf kommt, sei dahingestellt. Bei der Due Diligence werden mancherorts sicher noch ein paar Leichen im Keller zum Vorschein kommen.

Noch interessanter: Nach dem Vorbild der in den vergangenen Jahren bereits erfolgten Betriebsaufgaben (von A wie Arenshorst bis W wie Waldkirchen-Dorn) denkt man auf etlichen Golfanlagen inzwischen ernsthaft daran, auch dort die Lichter definitiv ausgehen zu lassen.

Steht Golf in Deutschland nun also endlich vor der seit langen Jahren immer wieder geforderten „Marktbereinigung“? Die Weichenstellung dazu werden wir in 2023 erleben. Es wird spannend!