Corona: Betriebskosten auf Golfanlagen

Folgen der Corona-Pandemie: Unsicherheiten bei den Betriebskosten auf Golfanlagen

Der Golfclub, der seit einiger Zeit den Neubau einer Maschinenhalle plant, kann ein Lied davon singen: Produktions- und Lieferengpässe treiben die Baukosten immer weiter in die Höhe. Der Dachstuhl, der vor einem Vierteljahr noch mit 10.000 € angeboten werde, soll inzwischen 15.000 € kosten. Wobei der Chef des Zimmereibetriebs nicht einmal ein schlechtes Gewissen hat. Denn seine eigenen Einkaufspreise sind in der Zwischenzeit stark gestiegen. So liegen die Erzeugerpreise für Schnittholz nach Angaben des Statistischen Bundesamts jetzt um mehr als 110 Prozent (!) über dem Vorjahreswert. Es bleibt dem Zimmerer gar nichts anderes übrig, als die Erhöhungen seiner Einkaufspreise an den Golfplatz-Endkunden weiterzugeben. Der Preisauftrieb wird nicht einmal durch den Wettbewerb auf dem Markt gebremst, weil es aufgrund von Lieferengpässen einfach überall an Baumaterial fehlt.

Preissteigerungen betreffen nicht nur Bauvorhaben, sondern auch Kosten des laufenden Betriebs. Rund 50% des Betriebsbudgets von Golfanlagen entfallen auf die Golfplatzpflege. Und gerade in diesem Bereich gibt es aktuell Nachrichten, die in der Branche zur Verunsicherung führen.

So haben führende Anbieter von Golfplatz-Pflegemaschinen und Anbieter von Düngemitteln aktuell sogar schon ihre Preislisten außer Kraft gesetzt. Die Unternehmen wissen selber nicht, wie es mit den Kosten ihrer Produkte weiter geht. Auch sie leiden unter Produktionsengpässen und Unterbrechungen von Lieferketten. Und so sind Golfanlagen, die nun im Herbst mit den Einkaufsplanungen für die kommende Saison befasst sind, von diesen Unsicherheiten massiv betroffen.

Was können die Führungskräfte von Golfanlagen jetzt tun? 

Golfplätze müssen fortlaufend gepflegt werden. Auch wenn Anbieter von Maschinen und Dünger momentan keine langfristig verbindlichen Angebote machen können, dürfen Investitionsentscheidungen nicht einfach „auf Eis gelegt“ oder „auf die lange Bank geschoben“ werden. Die Preise für Maschinen und Dünger werden in den nächsten Monaten mit Sicherheit weiter steigen. Führungskräfte von Golfanlagen müssen jetzt handeln, um die für ihre Golfanlagen benötigten Maschinen und Materialien zu sichern. Wenn in der kommenden Saison der Dünger ausgeht oder ein Mäher ausfällt, wird es unweigerlich zu Qualitätseinbußen in der Platzpflege kommen. Unterlassene oder verspätete Investitionen aber führen zur Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit und damit auch zu wirtschaftlichen Verlusten. Das wird niemand in der Golfbranche wirklich wollen.