26 Aug Golfer-Schwemme auch auf Deutschlands Golfplätzen
Nicht trotz, sondern wegen Corona: Golfanlagen erleben einen Ansturm von Kunden
„The ‚Golf Boom‘ continues“, titelte Golf Business News (GB) am 19.08.2020. “Summer Play Wiping Out Spring Losses”, meldete Golf Inc. Weekly (USA) am 20.08.2020. Und Golf Business News (GB) schob am 21.08.2020 nach: „Demand has been so high that the majority of clubs have clawed back the deficit from the start of the year within six weeks of trade.”
Hing im Frühjahr, während der behördlich angeordneten Schließung der Golfplätze, vielerorts das Damoklesschwert erheblicher Liquiditätsprobleme (rd. 1.000 € Einbußen pro Tag im operativen Geschäft) über den Golfanlagen, so hat sich die Lage der Golfbranche inzwischen nicht nur entspannt, sondern vielerorts im Vorjahresvergleich sogar schon verbessert.
Golfer strömen vermehrt auf die Golfplätze. Golfanlagen, durch die Pflicht zur Registrierung der Besucher inzwischen überwiegend mit Startzeiten-Systemen ausgestattet und daher in der Lage, auf zuverlässige Rundenzahlen zurückzugreifen, freuen sich über den Ansturm von Mitgliedern, Greenfeespielern, Rückkehrern und Neukunden.
Die Erkenntnis ist da: Das Golfspiel in über die Fairways verteilten Vierergruppen ist infektiologisch weitestgehend unbedenklich. Der Empfehlung von Medizinern und Politikern, sich mit Sicherheitsabständen an der frischen Luft zu bewegen, kann kaum irgendwo besser gefolgt werden als auf dem Golfplatz.
Das bringt Golfer dazu, öfters eine Runde auf dem Heimatplatz zu spielen und/oder -um eventuell mit Risiken behaftete Reisen ins Ausland zu vermeiden- als Greenfeegäste auf heimische Golfanlagen zu fahren („Urlaub daheim“). Angesichts eher „anstrengender“ sportlicher Alternativen kommen zunehmend auch Menschen auf die Golfplätze zurück, die früher schon Golf gespielt hatten und nun ihre Schläger wieder aus der Garage oder aus dem Keller holen. Golf Professionals freuen sich über eine große Resonanz auf Schnupper- und Einsteiger-Angebote. Eine Golfanlage im Rheinland erlebt nach dem Corona-Lockdown sogar einen derartigen Ansturm, dass schon in Kürze die Einführung einer Warteliste (!) bevorsteht.
Und so ist es durchaus wahrscheinlich, dass die deutschen Golfanlagen bei der Bestandserhebung zum 30.09. auf breiter Basis einen spürbaren Anstieg der Zahl organisierter Golfer melden (die Zahlen erfährt die Öffentlichkeit dann im Januar 2021).
Wenngleich aus der Golfer-Schwemme nicht überall gleichermaßen auch eine Geld-Schwemme werden wird, so ist doch allen Golfanlagen zu wünschen, dass sie in der Lage sein werden, die während der Corona-Zwangspause erlittenen Verluste bis spätestens zum Jahresende 2020 zu kompensieren.