Golfanlagen nach der Corona-Krise: Ein Katastrophen-Szenario

Wenn die Corona-Krise vorbei ist, wird in der Golfbranche nichts mehr so sein wie es vorher war.

Die Mehrheit der deutschen Golfanlagen schreibt seit Jahren rote Zahlen. Das Volumen der erwirtschafteten Jahresfehlbeträge summiert sich jährlich bis zum nahezu Dreifachen der Jahresüberschüsse.

Die behördlich verordnete Sperrung der Golfanlagen wird bei Clubs und Betreibern bereits in diesem Jahr zu massiven Einbußen führen. Für die nach der Wieder-Öffnung der Golfanlagen notwendigen Maßnahmen zur Revitalisierung wird es vielerorts an ausreichender Liquidität fehlen.

Im Jahr 2021 werden zu den ohnehin schon bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Effekte der Kündigungen von Mitgliedern/Spielberechtigten und Partnern (u.a. Sponsoren) hinzukommen, die wegbleiben, weil sie in 2020 die vereinbarten Leistungen nicht erhalten haben und/oder weil sie selbst in Folge der Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind.

Bei dünner Eigenkapitaldecke, einbrechenden operativen Ergebnissen und fehlenden Rücklagen wird vielen Golfanlagen das Geld ausgehen. Als Folge wird es weitere Insolvenzen und Betriebseinstellungen geben.

Investoren, die notleidende Golfanlagen übernehmen, sind -anders als in den USA- hierzulande nicht in Sicht. Nach der Corona-Kreise werden Golfanlagen für Kapitalanleger erst recht keine attraktive Asset Klasse mehr sein.

Die von Insidern der Golfbranche seit langem erwartete Marktbereinigung wird kommen. So, wie es schon bei den Tennisplätzen der Fall war (2008: 49.000 / 2019: 46.000).