Golf in Deutschland: Marktpotenzial ausgeschöpft

Stagnation/Rückgang der Mitgliederzahl pro 18 Löcher belegt die weitgehende Sättigung des deutschen Golfmarkts

Wer sich mit der Absicht trägt, in eine neue Golfanlage zu investieren, der tut gut daran, sich intensiv mit der Lage auf dem nationalen und regionalen Golfmarkt zu befassen.

Also zunächst allgemein in der bundesweiten Betrachtung: Wie sieht der deutsche Golfmarkt aus? Wie entwickeln sich das Angebot an Golfanlagen und die Nachfrage nach Golf? Gibt es Marktpotenziale, die noch nicht ausgeschöpft sind?

Und danach („all business is local“) spezifisch in der Region des Projekt-Standorts: Wie groß ist der lokale/regionale Einzugsbereich? Wie viele Golfanlagen gibt es hier? Wie ist es um deren wirtschaftliche Situation bestellt? Wie viele Golfer leben in dieser Region? Wie ist die Kaufkraft der Bevölkerung?

Für die Realisierung von Golfplatzprojekten baucht man die üblichen „3 G“: 1. Gelände, 2. Genehmigung und 3. Geld. Vor allem aber braucht man die begründete Aussicht auf eine erwartbar solide Nachfrage nach dem geplanten neuen Golfangebot.

Dabei ist es hilfreich, sich zu vergegenwärtigen, dass die Zahl der organisierten Golfer (Mitglieder) auf deutschen Golfplätzen in Bezug auf die Angebots-Kapazitäten seit Jahren stagniert bzw. sogar leicht rückläufig ist:

Im Jahr 2012 entfielen auf jede deutsche „18-Löcher-Einheit“ 891 Mitglieder. Dieser Wert ist bis zum Jahre 2016 auf nur noch 871 Mitglieder pro 18-Löcher-Einheit gesunken! Diese Stagnation der Mitgliederzahlen pro Golfplatz ist ein deutlicher Hinweis auf die inzwischen eingetretene Sättigung des Marktes. Und damit darauf, dass die Marktpotenziale weitestgehend ausgeschöpft sind. Ein weiterer Beleg dafür ist, dass auf der Hälfte der deutschen Golfanlagen die Mitgliederzahlen nicht mehr zunehmen! Und jüngere Leute sich kaum noch so für Golf interessieren, wie das früher mal der Fall war.

Vor diesem Hintergrund ist es angeraten, neue Golfplatz-Projekte -ebenso wie auch Golfplatz-Erweiterungen- nicht ohne eine Markt- und Nachfragepotenzial-Analyse anzugehen. Eine solche Studie untersucht und bewertet die aktuellen regionalen Werte von Angebot, Nachfrage und Kaufkraft im Bundes- und Landes-Vergleich. Der daraus resultierende Wert des Marktpotenzialindex (MPI) gibt einen Hinweis darauf, ob es sich grundsätzlich überhaupt lohnt, die Projekt-Idee weiter zu verfolgen. Liegt der Wert des MPI deutlich unter dem bundesdeutschen Mittelwert, so ist ganz besondere Vorsicht geboten.