24 Mrz Golf in Deutschland in Zeiten des COVID-19
In der Coronakrise wurden Sportstätten aufgrund behördlicher Auflagen gesperrt. Auch Golfanlagen. Und zwar nicht nur die Clubhäuser, sondern auch die im Freien befindlichen Golfplätze.
Der Hintergrund verordneter Eingriffe in die Bewegungsfreiheit leuchtet vom Grundsatz her ein: Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Beim Sport kommen häufig viele Menschen auf engem Raum zusammen. Die Ausbreitung des Coronavirus soll eingedämmt und der Infektions-Verlauf „abgeflacht“ werden. Das Sport-Kontakt-Verbot soll dafür sorgen, dass hygienisch bedenkliche Aktivitäten weitestgehend reduziert werden.
Der Sportanlagen-Bann trifft auch den Golfsport. Das mag auf den ersten flüchtigen Blick gerechtfertigt erscheinen. Warum sollte ausgerechnet das Golfspiel durch Ausnahmen privilegiert werden?
Bei näherem Hinsehen stellt sich aber die Frage: Ist Golf wirklich ein infektiologisch gefährlicher Massen-Körper-Kontakt-Sport? Die Antwort ist: Nein! Golf ist ein Individualsport, der an der frischen Luft ausgeübt wird.
„Bewegung an der frischen Luft“, allein, zu zweit oder mit der Familie ist in den Erläuterungen der behördlich verordneten Einschränkungen je sogar explizit von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen!
Daher sieht man derzeit auch auf den durch Golfanlagen verlaufenden öffentlichen Wegen Spaziergänger, Wanderer, Jogger, Radfahrer, Reiter und Familien mit Kindern.
Für Golfspieler sind die Fairways jedoch verboten!
Die pauschale Sperrung der Golfanlagen ist schlichtweg eine Katastrophe sowohl für das Golf in Deutschland als auch für die Golfanlagen. Leistungsgolfer können ihr gewohntes Training nicht mehr durchführen. Den Golfanlagen brechen durch die Schließung die Umsätze ein: Es fehlen Greenfees, Rangefees, Turniergelder sowie Einnahmen aus Pro Shop und Gastronomie.
Hinzu kommt: Mitglieder halten Beiträge zurück, neue Mitglieder können auf geschlossenen Anlagen nicht gewonnen werden. Die Kosten aber laufen unaufhaltsam weiter: Gerade jetzt, zu Saisonbeginn, verursacht die zur Saisonvorbereitung intensive Golfplatz-Pflege besonders hohe Aufwendungen. Das drückt spürbar auf die Liquidität so mancher Golfanlage. Und da keiner weiß, wie lange die behördlich angeordneten Golfplatz-Sperrungen noch andauern werden, wächst von Tag zu Tag die Angst davor, dass Zahlungsverpflichtungen demnächst nicht mehr eingehalten werden können.
Sind angesichts der weltweiten Coronavirus-Pandemie denn die Golfplätze weltweit überall geschlossen? Nein! In einigen Staaten der USA, in Australien oder in Hongkong zum Beispiel sind die Golfplätze nicht gesperrt. Warum? Weil klar ist, dass das Golfspiel als Individualsport nicht zur Verbreitung des Coronavirus beiträgt. Weil profilierte Ärzte in einschlägigen Statements den gesundheitlichen Wert des Golfspiels herausstellen. Weil Verbände und Institutionen des Golfsports entsprechende Botschaften verbreiten. Und weil es klare Empfehlungen zum Spiel auf den Golfplätzen gibt. So sind Golfer angewiesen, die Clubhäuser nicht zu betreten, auf den Spielbahnen Abstand zueinander zu halten, den Flaggenstock nicht zu berühren und am Ende eines Spiels auf das Händeschütteln zu verzichten.einigen Staaten der USA oder auch
Erkenntnisse und Einsichten zur hygienischen Unbedenklichkeit des Golfsports gibt es durchaus auch in Deutschland, z.B. bei den Gesundheitsämtern. Auch gibt es ein breites Wissen über die Bedeutung der Ausübung des Sports im Freien für das physische und psychische Wohlbefinden, das selbst in den behördlichen Ausgangsbeschränkungen zum Ausdruck kommt (vgl. Empfehlung: „Bewegung an der frischen Luft“).
Die logische Konsequenz muss daher sein:
Die Golfplätze, auf denen hygienisch unbedenklicher und gesundheitsfördernder Individualsport im Freien ausgeübt wird, dürfen nicht einer generellen Schließung von Sportstätten zum Opfer fallen!
P.S. Lesen Sie dazu bitte das Statement von „Golf Australia“: vom 25.03.2020
With the COVID-19 Virus spreading across the world, the golf course may provide a welcome sanctuary to continue your chosen sport. Golf is the ideal activity for incorporating social distancing and with new rules that include putting with the pin in, there is no need to have contact with anything or anyone while you play. Clubs have taken extra measures to keep you safe – no sharing of carts, marking your own scorecard, no rakes in bunkers etc. We would encourage all golfers to play over the coming months, naturally taking sensible precautions as advised by health authorities.